Die Gemeinde in Tiflis ist die größte Gemeinde der ELKG. Auf dem Gelände des ehemaligen deutschen Friedhofs steht die „Versöhnungskirche“ und das dazu gehörende Gemeindezentrum, sie wurden in den Jahren 1995 – 1997 neu erbaut. Zur Gemeinde gehören Menschen mit deutschen Wurzeln und Angehörige anderer Volksgruppen. Die hauptsächliche Umgangssprache in der Gemeinde ist meist noch Russisch, aber die Anzahl der muttersprachlich georgischen Gemeindeglieder nimmt zu. Dazu kommen dann noch Deutsche, die für kürzere oder längere Zeit in Tiflis und Umgebung leben. So feiern wir unsere Gottesdienste an den Sonn- und Feiertagen meist in drei Sprachen: Russisch, Georgisch, Deutsch.
In Tiflis gibt es ein lebendiges Gemeindeleben mit Kinder- und Jugendkreisen, einem Frauen- und Männer-Club, Bibelstunden in russischer und in deutscher Sprache, Krabbelgottesdienst, Sonntagsschule und einem Kirchenchor, der fast jeden Sonntag den Gottesdienst mitgestaltet. Immer wieder gibt es grössere und kleinere Kirchenkonzerte, die auch viel Zuspruch bei Bürgern der Stadt finden, die nicht zur lutherischen Kirche gehören.
Das Gemeindezentrum ist auch der Sitz der kleinen Kirchenverwaltung und der Kirchenleitung mit Kanzlei und ist der Tagungsort für die Synode der ELKG. Es werden ökumenische Kontakte zu den anderen christlichen Konfessionen und Religionen in Georgien gepflegt und wir unterhalten Verbindungen zur Regierung, dem Parlament, den Botschaften und zu Nichtregierungsorganisationen.
Neben dem Gemeindezentrum befindet sich das „Johann-Berhard-Saltet“ Haus (benannt nach dem ersten lutherischen Pfarrer in Tiflis) mit kleinem Altenheim, Armenküche und Sozialstation. Es ist das Zentrum unseres „Evangelisch-Lutherischen Diakonischen Werks in Georgien“.
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Die Evang.-Luth. Gemeinde in Tiflis wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet. 1895 wurde in der damaligen Tifliser Neustadt, am heutigen Marjanischwili-Platz, die große Peter- und Paul-Kirche eingeweiht. Diese Kirche musste nach dem 2. Weltkrieg von deutschen Kriegsgefangenen abgetragen werden.
Nach dem Ende der Sowjetunion und der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Georgiens begann in Tbilisi in den 90er Jahren die Erneuerung der in der Stalinzeit zerstörten Organisation der lutherischen Kirche Georgiens. Treibende Kraft waren Prof. Dr. Gert Hummel aus Saarbrücken und seine Frau Christiane. Zunächst versammelte man sich an verschiedenen Orten in der Stadt. Auf Grund guter Kontakte zur damaligen Regierung unter Staatspräsident Eduard Schewardnadse und im Zusammenwirken mit der Vereinigung der Deutschen in Georgien „Einung“ war es möglich, auf einem Teil des Geländes des ehemaligen deutschen Friedhofs hauptsächlich mit Spendenmitteln aus Deutschland ein neues Kirchenzentrum mit der architektonisch eindrucksvollen, 1997 eingeweihten „Versöhnungskirche“ zu errichten. Sie ist heute das geistliche und organisatorische Zentrum der „Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien und dem Südlichen Kaukausus“, der Sitz ihres Bischofs, und Heimat für die Kirchengemeinde in Tbilisi.